^PLATTENSPIELER
Die Drehmaschinen
Geräteflut für die größte Vinylw elle seit 20 Jahren
H
ätten Sies gewusst? Mit rund 1,4
Millionen verkaufter Schallplatten,
wobei die Importe gar nicht mitge-
zählt werden, war 2013 das erfolgreichste
Vinyljahr seit 1992. Und die Hörer akti-
vieren nicht nur ihre alten Plattenspie-
ler, sondern ersetzen gleich das eine oder
andere in die Jahre gekommene Teil. Man-
cher Jugendliche kauft heuer seinen ersten
Plattenpieler - und das gut 30 Jahre nach
Einführung der CD. Diese Renaissance
so lange Zeit nach Ablösung der Technik
dürfte das „Phänomen Plattenspieler“
wohl einmalig machen. Bei Analog steht
die HiFi-Welt Kopf!
Und das Angebot ist bunt, wobei
STEREO auf Tests in der alleruntersten
Klasse, bei den berüchtigten „Plattenfrä-
sen“, verzichtet. Hifideles Niveau muss
gegeben sein. Dieses beginnt bei rund 300
Euro, wobei ein Tonabnehmer meist sogar
schon zum Lieferumfang gehört. Auspa-
cken - anschließen - loshören, lautet das
Versprechen manches Herstellers. Doch
Vorsicht! Ohne etwas Aufmerksamkeit
beim Aufstellen bleibt meist doch etwas
von der Klangqualität auf der Strecke.
Oder wenn der Lieferant am Tonabneh-
mer gespart hat. Die kurze Freude über
einen günstigen Preis wird dann durch
womöglich jahrelange klangliche Ein-
schränkungen überschattet. Fragen Sie
im Zweifelsfall lieber Ihren Händler, ob
das verlockende Gesamtpaket wirklich
stimmig ist oder doch am falschen Ende
gespart wurde.
Störarm e Abtastung im Fokus
Obgleich es sie in vielen Formen und Far-
ben gibt, sind die heutigen Plattenspieler
konzeptionell relativ einheitlich: In aller
Regel erwirbt man einen mit Riemenan-
trieb. So werden schädliche Motorvibra-
tionen von Teller und Schallplatte und
damit vom Tonabnehmer ferngehalten.
Direkttriebler gibt es bis auf sporadische
HighEnd-Exoten höchstens in der meist
wenig audiophilen Ecke der Disco-Lauf-
werke.
Und die meisten Modelle sind Masse-
laufwerke mit starrer Verkopplung von
Motor, Arm und Teller. Federnde Subchas-
sis, wie sie einst vor allem die Thorens-Dre-
her en vogue machten, sind mittlerweile
selbst dort die Ausnahme. Gleichwohl sor-
gen die Hersteller durch clevere konstruk-
tive Ansätze für störarme Abtastung und
klangliche Finesse. Wer sich etwas umsieht,
stößt auf jede Menge interessante Lösun-
gen und findet garantiert das zu den eige-
nen Ansprüchen passende Modell. Nur zu!
Ein Trip in analoge Gefilde ist spannend.
Passt der
Abtaster zum
Gerät? Bei
Clearaudios
Performance
DC tut er's
DUAL CS505-4
um A 600 (inklusive MM-Tonabnehmer)
Maße: 44x12x36 cm (BxHxT), Garantie: 2 Jahre,
Kontakt:
Sintron
Tel.: 07229/182998, www.sintron.de
Ausgabe 11/06
Wer in den 70er- oder 80er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts
einen Dual-Plattenspieler hatte, wird mit dem CS 505-4 auf Anhieb
zurecht-kommen. Links sitzt die Geschwindigkeitseinstellung, rechts
der Hebel für den Tonarmlift. Der Dual hat ein federndes Subchassis
aus Aluminium, das den Plattenteller und den recht leichten Tonarm
von äußeren Erschütterungen entkoppelt. Das Gerät ist ein so genannter
Halbautomat, der sich am Ende der Plattenseite abschaltet. Serienmäßig
ist ein Ortofon-MM-System des Typs OMB 10 eingebaut. Mit diesem
bietet der Dual eine gute Auflö-
sung und arbeitet musikalische
Strukturen sehr sauber heraus.
Eine feine Vinylwiedergabe im
Stil der alten Tage.
STEREO)-TEST
KLANG-NIVEAU
42%
PREIS/LEISTUNG
SEHR GUT
PRO-JECT RPM 1.3 GENIE
komplett mit MM-Abtaster Ortofon 2M Red um A 335
benötigter Platz: ca. 38x12x35 cm (BxHxT), Garantie: 2 Jahre
Kontakt:
Audio Trade, Tel.: 0208/882660, www.audiotra.de
Ausgabe 12/11
Ausgefeilter, mit Liebe und Verstand gemachter Plattenspieler, dessen
luftig-lockere wie farbige Wiedergabe ihn aus seiner günstigen Preis-
klasse heraushebt. Der MDF-Teller des in drei Lackfarben - schwarz,
weiß oder rot - lieferbaren Gerätes wird von einer externen Motoreinheit
per Riemen angetrieben. Das Grundchassis besteht aus einem bumer-
angförmigen Profil. Während des Tests hatten wir den RPM 1.3 Genie mit
allerlei günstigem Zubehör aus dem Pro-Ject-Angebot aufgerüstet. Mit
deutlichem Erfolg. Doch der puristische Dreher klingt auch ohne jedes
Tuning für seinen Preis erstaunlich gut. Nur das mitgelieferte Anschluss-
kabel sollte gegen ein besseres
getauscht werden. Ein starker
Einstieg in die Analogwelt.
52% I
STEREO)
-TEST
PREIS/LEISTUNG
ÜBERRAGEND
38 STEREO HiFi-JAHRBUCH 2015
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